Ismaning/Paris, 3. November 2015 – Lectra (www.lectra.com), weltweit führender Anbieter von integrierten Technologielösungen für Industriezweige, die biegeweiche Materialien – wie Stoff, Leder, technische Textilien oder Verbundstoffe – verarbeiten, veranstaltete kürzlich mit der Hochschule ESCP Europe (www.escpeurope.eu) einen Roundtable. Unter dem gemeinsamen Lehrstuhl „Fashion & Techology“ diskutierten Experten zu den Themen Mode, Nachhaltigkeit und Technologie. Ziel war es, Wissen und Verständnis für das Thema Innovation in all seinen Facetten im Mode- und Luxussektor voranzubringen.
Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP 21 Ende November haben Lectra und ESCP Europe einige der Aspekte präsentiert, die derzeit die Nachhaltigkeit in der Modeindustrie prägen. Zu den Teilnehmern zählten Rémi Crinière, Leiter CSR bei H&M Frankreich, Dr. Helen Crowley, Leiterin Sustainable Sourcing Innovation der Kering Gruppe, Philippe Mangeard, Präsident von European TK’Blue Agency, Eva Zingoni, Designerin nachhaltiger Mode, sowie Laurence Jacquot, Direktorin Industrial Operations & Hardware F&E bei Lectra. Moderiert wurde das Event von Céline Abecassis-Moedas und Valérie Moatti, den beiden Inhaberinnen des Lectra-Lehrstuhls an der ESCP Europe.
Die Teilnehmer haben zusammen Grundgedanken erarbeitet, wie die Modeindustrie schneller und effizienter zu einem ökologisch nachhaltigen Wirtschaftssektor werden kann: Es ist essentiell, dem Verbraucherverhalten immer einen Schritt voraus zu sein – eine transparente Lieferkette spielt dabei eine wichtige Rolle. Unternehmen müssen sich über branchenübergreifende Innovationsplattformen austauschen, um innovativ zu sein. Darüber hinaus sollten sie Technologien einsetzen, die es Modemarken ermöglichen, umweltfreundlich und sozial verantwortlich zu handeln.
Nachhaltigkeitsgedanken H&M, Kering & Co
„Die Modeindustrie sollte ihrer Zeit voraus sein. In puncto Nachhaltigkeit hat sie jedoch einiges aufzuholen“, so Eva Zingoni, Designerin. Die Bekleidungsindustrie zählt zu den am wenigsten nachhaltigen Sektoren. Die strukturellen Zwänge betreffen die gesamte Lieferkette, angefangen bei der Rohstoffgewinnung über die Produktionsbedingungen bis zum Recycling.
„Ein Modeunternehmen wie Kering muss weltweite und komplexe Lieferketten steuern. Wir haben bereits verschiedene Maßnahmen und Programme entwickelt, um die Prozesse besser zu verstehen und Folgen besser zu ermitteln. So passen wir nach und nach die gesamte Lieferkette an“, sagt Helen Crowley, Leiterin Sustainable Sourcing Innovation bei Kering. Kering belegte 2015 zum zweiten Mal in Folge die Top-Position des Dow-Jones-Nachhaltigkeitsindex im Bereich der Textil-, Bekleidungs- und Luxusprodukte. Der Konzern hat beschlossen, ein noch nachhaltigeres Modell einzuführen. Um diese neue Strategie zu realisieren, erstellt das Unternehmen bei jeder Marke eine ökologische Gewinn- und Verlustrechnung (Environmental profit and loss account, kurz E P&L).
„Es ist möglich, nachhaltigere Lösungen zu finden und zu entwickeln, so lange der Wille da ist. Es ist vor allem eine Sache der Unternehmenskultur und der Einstellung“, erklärt Rémi Crinière, Leiter CSR bei H&M Frankreich. „Die strategischen Entscheidungen des Unternehmens müssen tragfähig sein, damit sie langfristig wirken. Das schwedische Familienunternehmen setzt auf langfristigen Nutzen, indem es eine konstant nachhaltige Entwicklung fördert und auf eine Kreislaufwirtschaft setzt.“ Die H&M Conscious Foundation initiierte vor kurzem den Global Change Award mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt einer Million Euro, um innovative Konzepte in der Modeindustrie zu fördern.
„Technische Entwicklungen und Best-Practice-Beispiele unterstützen Unternehmen, Transportkosten und die damit verbundenen Umweltbelastungen zu reduzieren. Dabei geht es nicht nur um den internationalen Transport, sondern auch um die Belieferung der Modegeschäften und Online-Shop-Kunden in den Städten“, so Philippe Mangeard, Präsident von European TK’Blue Agency.
„Die Lösungen von Lectra helfen den Unternehmen, ihre CO2-Bilanz zu verbessern, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren“, erklärt Laurence Jacquot von Lectra. „3D-Technologie minimiert beispielsweise die Anzahl physischer Prototypen. Durch PLM etwa arbeiten Teams in Echtzeit und papierlos zusammen. So können Kollektionen den Ansprüchen der Verbraucher gerecht werden; Bei nicht verkaufter Ware reduzieren sich die Abfallmengen.“
Weitere Informationen zum Lehrstuhl finden Sie auf der Website www.mode-technologie.fr/en und in den sozialen Netzwerken: Twitter, LinkedIn, Facebook.